2008: Bei einem gemeinsamen Plausch kam Bastian auf ein Thema zu sprechen, das unseren Beziehungsalltag schon länger prägte, ohne dass wir uns darüber im Klaren waren.
Ich hatte mich in einer früheren Phase unserer Beziehung dagegen gewehrt, dass wir so etwas wie eine 24/7 Beziehung führen, da es für mich keinen Reiz darstellte. Ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, ihn ständig kontrollieren zu müssen, seinen Tagesablauf zu bestimmen und einen dauerdevoten Sklaven zu Hause zu haben. Ich wehrte mich gegen diese Definition eines Machtgefälles rund um die Uhr, da ich im Internet oft Texte darüber oder Meinungen dazu verfolgt hatte. Diese forderten aber weder meinen Reiz, noch gab ich Ihnen die Chance Teil meiner Überlegungen zu werden. Das wir schon längst eine 24/7 Beziehung führten wurde mir dann erst im Gespräch bewusst.
Leben wir nun unsere eigene Definition von 24/7?
Ja, und zwar auch dann – oder gerade dann, wenn ich mich einfach an seine starke Schulter anlehnen will. Aber auch dann, wenn ich ihn als Haushaltshilfe betrachte oder als Objekt, das ich schlage. Und ein ständiges Machtgefälle besteht auch. Allerdings ist es mehr der Gedanke der hier zählt, nicht das ständige Symbolisieren von Dominanz und Submission.
Mich reizt an dieser Art den Alltag zu definieren, die Möglichkeit zu deligieren, ihn zu benutzen. Und ja, das Machtgefälle gibt auch Sicherheit. Wollen wir uns mit einer 24/7 Beziehung demnach eine Sicherheit geben? Eine Beziehungsstruktur wählen, die es uns ermöglicht uns noch mehr auf den Partner einzulassen, mehr geniessen zu können?! Oder steht wirklich nur der Anreiz dahinter, die eigene Neigung zu befriedigen? “Spielen” in vollendeter Form?
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Diesen Blogeintrag habe ich auf einem früheren Blog aus dem Jahr 2008 veröffentlicht. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Das Gefühl von damals, dass sich etwas stärkeres, größeres und intimeres aus unserer Beziehung entwickeln kann, hat sich bestätigt. Wir haben geheiratet, leben glücklich zusammen und festigen jeden Tag ein Stückchen mehr unsere DS-Beziehung.Und zwischendurch hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen wir uns nicht sicher waren, was der andere eigentlich erwartet oder ob wir überhaupt so leben wollen. Mittlerweile sind Unsicherheiten und Ängste gewichen. Wir beide wissen, dass wir nicht anders leben wollen, das für uns die “weiblich geführte Ehe” kein Experiment sondern unser Lebensmodell ist.
In diesem Blog möchten wir über unsere Erfahrungen schreiben.